Thunderbirds gewinnen in Erfurt

Im nun bereits fünften Spiel der Thunderbirds durfte man in Erfurt antreten. Da nicht, wie angesagt, das Unwetter wütete und sich der Himmel von seiner besten Seite zeigte, konnten die Teams pünktlich um 16:00 Uhr mit dem Kickoff beginnen. Schon nach den ersten wenigen First Downs konnten die Thunderbirds die Indigos mit dem ersten Touchdown überraschen. Kurz vor der Halbzeit konnten die Indigos ihrerseits einen Touchdown erzielen, lagen aber mit 7:21 zurück. Im weiteren Spielverlauf zeichnete sich der zweite Sieg der Donnervögel ab. Am Ende eines sehr schönen, aber recht schwülen Tages, Dank einer sehr entschlossenen Leistung der Thunderbirds, mussten sich die Indigos mit 7:34 geschlagen geben. [ 0:7 | 7:14 | 0:13 | 0:0 ]

Die Freude über den vom Trainerstab geforderten Pflichtsieg war jedem T-Bird vor Ort deutlich anzumerken, wie üblich war nur der vertraglich gebundene Chefkritiker wieder nicht ganz zufrieden. Dabei haben die THB mit dem 7:34 zwar nicht das höchste Resultat dieses Wochenendes gebracht (Spandau schlug Jena 50:7), aber auch ein unerwartetes. Mit diesem Sieg haben die T-Birds sich etwas Luft, aber vor allem auch wieder eigenen Handlungsraum im Abstiegskampf verschafft, was das Ziel des Klassenerhaltes schon in den Bereich des Wahrscheinlichen rücken lässt. Hören wir also, wie der HC die  Situation der Männer einschätzt:

T-Bird: Gratuliere Coach, etwas Anspannung war Dir heute auch anzumerken, also ein wichtiger Sieg, oder?

Bobo:    Ja. Wir wären an das Ende der Tabelle gerutscht mit einer Niederlage und der Druck wäre für das Rückspiel in 3 Wochen kaum noch abzuleiten gewesen, das ist nun alles anders mit 2 Siegen.

T-Bird: Was genau haben die Spieler verändert zu den letzten Wochen, sprich bei den letzten 3 Niederlagen?

Bobo: Eigentlich nur eine Kleinigkeit, die Spieler haben die Plays gut beendet, nicht nur gut angefangen. Klingt einfach, ist aber als Aufsteiger extrem schwer und ungewohnt. Für die neuen T-Birds ist es das 24. Spiel, nur etwa 1/3 der Spieler sind auch 3 Jahre dabei und 12 Spieler haben erst im Laufe diesen Jahres angefangen und am Wochenende mitgespielt.

T-Bird: Also sind unsere Jungs auch besser mit dem Druck zurechtgekommen als die Indigos?

Bobo: Tja, wenn man sich ansieht, wie die entscheidenden Plays gespielt wurden, dann liegen wir etwa mit 11 zu 3 vorne und das spricht schon deutlich dafür. Daher ist auch der Punkteabstand so schon ok.

T-Bird: Ja, der ist ja wichtig, wie wir seit dem Spiel gegen Spandau wissen. 27 Punkte, reicht das jetzt schon?

Bobo: In dieser Liga und gegen Erfurt definitiv nicht. Ich habe selber mal erlebt, wie das eine Mannschaft in unter 8 Spielminuten aufgeholt hat, und das kann, wenn wir es zulassen, in 3 Wochen beim Rückspiel in Berlin noch ein ganz anstrengendes Spiel werden.

 T-Bird: Wie siehst Du die Tabellensituation jetzt für die Männermannschaft der THB?

Bobo: Es gibt eigentlich nur eine wichtige Tabelle, das ist die Abschlusstabelle einer Liga. Viel wichtiger ist für uns der Saisonverlauf, klarer wer spielt wann gegen wen. Jena hat, so wie es aussah, einen guten Plan, mit der deutlichen Niederlage bleibt jetzt die Frage ob sie das bei dem straffen Plan, in dem vielleicht nicht genug Regenerationszeit eingeplant war, gemessen an der Kadergröße, durchhalten.

T-Bird: Das berührt uns als Mannschaft mit dem Ziel Klassenerhalt wie genau?

Bobo: Naja Jena hatte sich noch nicht von unserem Spiel erholt, während die Bulldogs ausgeruht waren. Die Bulldogs waren früh in der Saison noch nicht ready, daher unser Sieg dort. Magdeburg spielt fast immer mit Pausen zwischen ihren Spielen, das passt auf alle Fälle zum Kader. Die Crusaders ballen ihre Spiele zusammen, kann ich noch nicht einschätzen, wir haben ja auch noch nicht gegen sie gespielt.

T-Bird: Alle Spiele bisher eng und mit Siegchancen gespielt, 5 Spiele vorbei, 5 vor uns, Halbzeitbilanz ist?

Bobo: Wir machen die nötigen Erfahrungen und wachsen weiter zusammen, auch wenn die Umstände, im Vergleich zu den beiden ersten Jahren deutlich schwerer sind. Aber bisher konnten wir die möglichen „Klatschen“ verhindern, was für eine so junge Truppe ganz gut ist, moralische Tiefpunktwochen muss ich nicht haben. Auf der anderen Seite fangen wir auch langsam an, uns mit Erfolg durchzusetzen, also eben nicht nur einzelne, sondern alle Mannschaftsteile und dann auch zusammen. Man muss, kann und sollte das anerkennen, aber eben auch noch weiter treiben, denn erreicht haben wir noch nichts Zählbares.

T-Bird: Wie geht es weiter, stehen weiter Pflichtsiege an und wenn ja, welche?

Bobo: „Pflichtsiege“, naja sagen wir es mal so, wenn man die Klasse halten will, dann muss man eben andere hinter sich lassen, das geht nur mit einem Sieg und gewonnenem direkten Vergleich, besser mit zwei Siegen. Also folglich „müssen“ wir unsere Heimspiele gegen die Indigos und gegen die Crusaders gewinnen. Durch den gehofften, aber nicht eingeplanten Sieg gegen die Bulldogs, haben wir 2 Punkte extra, die andere kaum holen können, weil die Bulldogs sich genau dadurch keine weitere Niederlageleisten können, wenn sie aufsteigen wollen. Dadurch würde Jena ein einfacher Sieg im Rückspiel in Jena reichen, also auch die können sich keinen weiteren Ausrutscher leisten, auch gut für uns, weil wir es dadurch selber in der Hand haben den Klassenerhalt zu schaffen, ohne auf Hilfe angewiesen zu sein. Würde also alles normal laufen, hätten wir nach den nächsten 2 Spielen 8 Punkte und sorry, die Indigos würden uns kaum noch überholen können, wenn sie gegen Jena nächste Woche verlieren würden.

T-Bird: Glaubst du, es wird so kommen, es wird also „normal“ laufen?

Bobo: Nein. Aber wir haben eine gute Ausgangsposition und das ist alles, was bisher zu erreichen war.

T-Bird: Vielen Dank Coach!