Saisonvorbereitungen abgeschlossen!

Ende der Saisonvorbereitung bei den Berlin Thunderbirds Herren, Verabschiedung von Coach Syna

In der letzten Woche endete für die Herren die 6 Monate lange Vorbereitungsphase auf die 2. Regionalligasaison in der Geschichte der Berlin Thunderbirds. Dies war auch das (vorläufige) Ende der Zusammenarbeit mit der Trainerin Syna Gesterblum. Wir haben sie nach ihren Erfahrungen in dieser Zeit befragt.

THB: Coach Syna, am Mittwoch nun der Abschied von den Thunderbirds. Traurig oder froh, dass es zu Ende ist?

Syna: Zugegeben bin ich schon etwas traurig, dass das gemeinsame Training vorerst zu Ende ist. In den letzten Monaten gemeinsamer Arbeit haben wir nicht nur trainingstechnisch Einiges aufbauen können, sondern auch zwischenmenschlich. Die Jungs sind mir in dieser Zeit richtig ans Herz gewachsen und werden mir fehlen. Auf der anderen Seite bin ich jedoch froh über die vielen Fortschritte, die sie gemacht haben, so dass die Spieler sicher und bestimmt in die Saison starten können.

THB: Coach Bobo, was waren die Zielvorgaben Deinerseits?

Bobo: Verbesserung der allgemeinen sowie der speziellen Beweglichkeit, um eine größere Bewegungsamplitude zu erreichen, einen Faktor, den wir in der Altersklasse A-Jugend und Herren noch beeinflussen können, um bei gleicher Frequenz, mit größerer Schrittlänge am Ende mehr Geschwindigkeit auf den Platz bringen zu können. Nebeneffekt dabei ist natürlich auch eine höhere Alltagstauglichkeit und Belastbarkeit in Schule, Ausbildung und Beruf.

THB: Aha... Coach Syna, denkst Du, dass Dein Training praktisch dazu beigetragen hat, dieses Ziel zu erreichen?

Syna: Definitiv! In den ersten Wochen haben wir quasi nur an der Beweglichkeit gearbeitet. Dabei spielte der Faktor Körperwahrnehmung eine wesentliche Rolle. Denn nur, wenn man seinen Körper auch wirklich spürt und Kontrolle über ihn hat, kann man ihn auch richtig bewegen und gezielt einsetzen. Dabei habe ich sehr viele Partnerübungen eingebaut, die die Spieler gezwungen haben, aus ihren üblichen Bewegungsmustern auszutreten, sich auf Neues einzulassen und an ihre Grenzen zu gehen.

Bobo: Ergänzend dazu vielleicht, dass es "gefühlt" in den Scrimmages gegen die Knights schon so aussah. Demnächst werden wir jetzt in die Hantelsprungphase gehen um dann, zu den für uns wichtigen Spielen gegen Rebels-2, Bears und Sharks, ready zu sein.

THB: Wie fandest Du abschließend das Arbeiten mit den Jungs, wie hat es sich entwickelt über die Länge Deiner Zeit hier?

Syna: Natürlich muss man sich erst einmal aufeinander einspielen, was manchmal mehr oder weniger lang dauern kann. In unserem Fall ging das recht schnell und wir haben recht zügig Zugang zueinander gefunden. Was mich absolut positiv überrascht hat war die Offenheit der Jungs für Neues und das Vertrauen, dass sie mir entgegen gebracht haben.

THB: Du arbeitest auch als freie Personal Trainerin, kannst Du die hier gemachten Erfahrungen für Dich dabei nutzen?

Syna: Auf jeden Fall. Ich bin nun seit fast 20 Jahren in diesem Beruf und auf viele unterschiedliche Persönlichkeiten gestoßen. Man muss sich immer wieder neu einstellen und neue Herangehensweisen entwickeln, um die Person auch sicher an ihr Ziel zu bringen. Denn jeder ist anders und was für den Einen funktioniert, funktioniert nicht unbedingt für den Anderen. Oftmals muss man nicht nur die Trainingseinheiten spontan anpassen, sondern manchmal auch in eine andere Rolle schlüpfen. Somit bin ich nicht nur immer die Trainerin, sondern auch der Mentalcoach, die Zuhörerin, die Beraterin, die Freundin, manchmal auch die Psychologin (Zwinker)…. Dadurch habe ich in all den Jahren eine sehr gute Menschenkenntnis entwickelt, so dass ich auch bei den Jungs im Training immer kurzfristig reagieren oder etwas anpassen konnte, um so die Motivation, die Ernsthaftigkeit, den Respekt, den Ehrgeiz und auch den Spaß aufrecht zu erhalten .

THB: Coach Bobo, wie ist die weitere Zusammenarbeit geplant?

Bobo: Wir hatten jetzt unsere JHV und müssen als Verein Einiges auf den Weg bringen. Dabei "müssen" und wollen wir die Jugendarbeit verbessern und überprüfen, ob wir auch in den Bereich Frauen-Football einsteigen. Dabei sind die Fähigkeiten, die Coach Syna besitzt, auch wichtig und ich werde sehen, dass ich einen machbaren Plan asap dazu hinbekomme. Dann werden wir sehen, ob wir weiter zusammenarbeiten können. Mich würde es freuen; es hat gut funktioniert aus meiner Sicht. Für die Saison habe ich noch nicht alles ausgewertet, die Leistungssteuerung noch nicht final fertig, ich kann mir vorstellen, dass wir in den längeren Pausen einzelne Einheiten z.B. zum Thema aktive Regeneration mit Coach Syna machen werden.

Syna: Mich würde es auf jeden Fall sehr freuen, weiterhin bei den THB zu bleiben. Wenn tatsächlich ein Frauen-Football Team zustande kommt, wäre das natürlich die beste Gelegenheit von Grund auf etwas aufzubauen und die gelernten Erfahrungen der letzten Monate gleich umzusetzen.

THB: Coach Bobo, gibt es etwas, das noch besser hätte funktionieren können im Training mit Coach Syna?

Bobo: Coach Syna hätte noch besser arbeiten können, wenn wir es geschafft hätten, einige Trainingsgeräte bereitzustellen. Dies war leider so kurzfristig nicht möglich. Als Verein müssen wir ja nicht nur die Anschaffung und die dafür notwendige Logistik bereitstellen, sondern uns auch über Transport zum Training, Lagerung, Wartung und Reinigung kümmern. Das habe ich nicht hinbekommen, das ärgert mich, ist aber auch ein wichtiger Erfahrungswert. Ich habe auch schon Vorschläge zur Lösung, die ich auf der JHV unterbreitet habe, jetzt geht es an die Umsetzung.

THB: Coach Syna, welche Kritikpunkte oder Verbesserungsvorschläge hast Du an der Zusammenarbeit?

Syna: Dadurch, dass sich die Zusammenarbeit sehr kurzfristig ergeben hat und mir anfangs weder die Spieler noch deren Leistungsniveau bekannt waren, war eine mittel- bis langfristige Trainingsplanung kaum möglich. Somit musste ich das Training quasi von Woche zu Woche anpassen, was letztendlich doch noch sehr gut funktioniert hat. Wir haben das gemeinsam sehr gut hinbekommen und das Beste herausgeholt.

THB: Coach Syna, werden wir Dich mal als Gast in der Teamzone begrüßen können?

Syna: Auf jeden Fall, soweit es meine Zeit zulässt! Schließlich möchte ich doch miterleben, was die Jungs auf dem Feld jetzt so leisten :-) Und auch wenn die Football-Szene neu für mich ist, sehe ich es außerdem auch als meine Aufgabe als Coach, die Spieler durch meine Anwesenheit auch mental zu unterstützen und ihnen mein Interesse an ihrer Leistung entgegen zu bringen. Nur so können wir eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleisten.

Bobo: Ich werde Dir dann noch den Unterschied zwischen Teamzone und Coaching Box erklären, erinnere mich bitte daran.

THB: Coach Syna, Coach Bobo Danke für Eure Zeit

Text Martin Lutzke, Syna Gensterblum, Christian Martens - 04.04.2019

Wir sind jetzt wieder an der frischen Luft. Wer uns gern Gesellschaft leisten möchte, hat jeden Donnerstag dazu Gelegenheit.

B-Jugend ab 18 Uhr, A-Jugend ab 19 Uhr , Training mit Coach Syna ab 19:30 Uhr ( Männer und Jugend).

Wo: Homefield - Stadion Britz Süd