Hendrik Harrison neuer LB Coach bei den Thunderbirds

© Hendrik Harrison

Der 34-jährige, verheiratete Familienvater hat die Position als Coach der Linebacker im Verein der Berlin Thunderbirds übernommen. Damit ist nach den Defense Backs jetzt die zweite Positionsgruppe der Defense mit einem "eigenen" Trainer ausgestattet. Dies ist notwendig geworden, da das Niveau in der Regionalliga dies einfach erfordert.

Coach Hendrik (geb. Klatt) hat 9 Jahre Erfahrung als Trainer im Football, sowohl im Herrenbereich bei den Spandau Bulldogs, als auch in der Jugend bei den GFL-Juniors, der Berlin Rebels und zuletzt bei den Berlin Adlern.

Darüber hinaus spielte er vorher selber bei den Berlin Adlern als Cornerback zuerst in der Jugendbundesliga und später auch bei den Herren.

Dazu kamen noch 3 Jahre als Trainer in der Jugendauswahl des AFCVBB, wo er auch auf den Head Coach der Thunderbirds traf...

Dieses erste Aufeinandertreffen nach seinem C-Lehrgangsbesuch 2013 war, wie gewöhnlich mit Coach Bobo, eher von kritischen Tönen begleitet.

THB: Willkommen Coach Hendrik, wie ist der erste Eindruck der LB der Thunderbirds?

Hendrik: Zielstrebig. Der Wille der Spieler, den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu gehen, ist deutlich spürbar. Sowohl bei den Spielern der Herren, als auch der A-Junioren. Sicher spielt da auch immer der neue Trainer eine Rolle. Trotzdem muss man sagen, dass mir meine ersten Erfahrungen mit den Spielern gefallen haben.

THB: Wie gefällt Dir die Atmosphäre im Verein, die ja doch anders ist als bei den meisten andern AFC´s?

Hendrik: Das ist für mich noch schwer einzuschätzen, da ich noch nicht sehr lange im Verein tätig bin. Ich denke, es wird mir in einem Jahr möglich sein, eine Aussage zu dieser Frage machen zu können. Generell sagt mir die Atmosphäre sehr zu. Ich bin selber gespannt, inwiefern sich dies entwickelt.

THB: Du bist mit Coach Bobos Arbeitsweise, nach dem dieser kurzfristig als HC der Auswahl einsprang, erst einmal nicht so klar gekommen, warum?

Hendrik: Die Situation war schwierig. Personelle Abgänge in der Organisation und bürokratische Altlasten machten die Arbeit damals sehr kompliziert. Das frustrierte mich, genauso wie viele andere Beteiligte am Auswahlprogramm. Es gab kaum Plätze und Trainingszeiten, auch wurde gefühlt viel zu spät mit dem Training begonnen. Das half nicht. Hinzu kam das Problem einer sehr geringen Beteiligung der Spieler aus dem Raum Berlin/Brandenburg. Das gibt es noch heute. Daraus entstehen im Training wieder neue Probleme, aber das würde zu weit führen. Bobo war damals das Gesicht des Verbandes. So war es einfach, einen Verantwortlichen zu finden, ohne groß zu hinterfragen. Erst einige Zeit später wurde dann deutlich, dass es nötig war, zunächst strukturelle Fragen zu klären und BIG EAST schlicht nur am Leben zu halten, bevor eine produktive Arbeit in der Auswahl wieder möglich war.

THB: was erwartest Du in 2019 von den LB in der Jugend und bei den Herren, was möchtest Du erreichen?

Hendrik: Ich möchte dem Verein helfen, den nächsten Schritt in der Entwicklung seines Programms zu gehen. Bis jetzt war ein individuelles Training der Spieler nur eingeschränkt möglich. Der Fokus wurde primär auf die taktische, athletische und die fundamental technische Ausbildung gelegt. Jetzt gilt es bei den Spielern, Wissen und Skill zu kultivieren, mit denen sie sich auf den nächsten Level begeben können. Ich messe meinen Erfolg in dieser Saison daher zum einen an unserer Fähigkeit, zu tacklen und damit einhergehend den Lauf zu stoppen. Zum anderen habe ich als langjähriger DB-Coach den Anspruch, unsere Pass Defense in den Räumen unserer Linebacker zu verbessern. Abgesehen davon möchte ich natürlich Spiele gewinnen.

Thb: Danke für Deine Zeit und herzlich willkommen...

Hendrik: Gerne.

Statement von A-Jugend Head und Herren-DB-Coach Gerry Reichel: "Ich hatte das Vergnügen, das erste Mal mit Coach Hendrik bei der Landesauswahl 2015 zusammen zu arbeiten und weiß daher von seinem Umgang mit den Kids und um seine taktische Erfahrung. Mit Coach Hendrik bekommen die LB´s der Thunderbirds sowohl in der A-Jugend als auch bei den Herren einen erstklassigen Coach, der die jungen Wilden auf das nächste Niveau bringen wird. Ich freue mich sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit."

Statement vom Coach Bobo: "Coach Hendrik ist, wie viele junge Trainer im AFCVBB, sehr engagiert, kritisch und im positiven Sinn ... footballverrückt..., was ihn für mich von den vielen anderen unterscheidet war und ist der Umstand, sich auch andere Standpunkte anzuhören. Dann, wenn die eigenen Argumente nicht greifen, andere Standpunkte und Meinungen oder Handlungsweisen gelten zu lassen. Ich bin manchmal überrascht, wie konservativ und eingefahren gerade junge Trainer, gesprochen auf ihre Zeit als Trainer, nicht ihr Lebensalter, doch sind. Für unsere, inzwischen ja wirklich sehr junge, LB-Truppe ist ein eigener Coach natürlich eine große Motivation und es freut mich sehr, dass er so schnell und so positiv aufgenommen wurde. Wichtig war auch, dass Coach Hendrik die altersklassenübergreifende Arbeitsweise, die wir hier nun im 7. Jahr erfolgreich umsetzen, angenommen hat und eben die LB´s im ganzen Verein bereit ist, zu coachen, was ja auch eine neue Herausforderung für ihn darstellt. Jedenfalls bin ich zuversichtlich, dass die Spieler, durch seine Arbeit im Verein, verbessert werden und das ist alles was zählt."

Text Hendrik Harrison, Gerry Reichel, Martin Lutzke, Christian Martens - 26.10.2018

Bilder © Christian Martens